Ehrlichkeit & Selbstreflexion
5
By wimahimi
Auf diesem Album öffnet sich G-Eazy vollständig gegenüber seinen Fans und das gelingt ihm auch ziemlich gut. Themen, die er hier anspricht sind unter Anderem seine mentale Gesundheit, sein Drogenkonsum, den Druck, dem er sich aufgrund seiner Berühmtheit ausgesetzt fühlt, der Tod von Mac Miller und der Partnerin seiner Mutter sowie verflossene Beziehungen. Und auch wenn das nicht neu für den Rapper ist, wirken die Texte nicht ausgelutscht oder heruntergeleiert. SAS liegt vielleicht daran, dass sie vor allem „erwachsener“ klingen, besonders im Vergleich zu The Beautiful & Damned. Das bedeutet im Einzelnen, dass auf diesem Album representer rap & trap eher in den Hintergrund rücken. Dennoch findet man auch auf diesem Album Songs, die in diese Richtung gehen. Allgemein lässt sich feststellen, dass dieses Album durchaus experimental für G-Eazy ist. So singt er jetzt seine hooks vermehrt selbst. Während seine letzten Album durch viele Features glänzten, wirkt es hier so als hätte er bewusst versucht auf zu viele Gäste zu verzichten. Die Künstler, die zu hören sind ergeben aber Sinn. E-40, der auf keinem richtigen G-Eazy Album fehlen darf, Lil Wayne (großes Idol von Gerald), Devon Baldwin (Exfreundin, die ihn mehr oder weniger auf seinem ganzen Weg begleitet hat) und Marc E. Bassy (ebenfalls schon lange in G-Eazy‘s Team) geben eine besonders gute Figur ab, ohne G-Eazy selbst zu überschatten. Die Beats, die auf diesem Album zur Verwendung kommen, sind wie eine Art Mix aus den Klängen seiner vergangenen Alben und das wirkt, zumindest für meinen Geschmack, abwechslungsreich im Vergleich zu dem Rest, der gerade in der HipHop-Szene verbreitet ist. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass ich auch nach mehrmaligem Hören immer wieder neue Details bemerke und dass ich der Musik nicht überdrüssig werde. Zu diesen kleinen Details gehören auch die Anspielungen auf seine vergangenen Werke, besonders auf These Things Happen. Hervorheben sollte man wahrscheinlich die Songs Wanna Be Myself, Faithful, Wicked Game und Time, die melodisch und textlich besonders überzeugen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dieses Album anständig ist. Man kann darüber streiten, ob These Things Happen Too als sequel zu These Things Happen nun besser ist als sein Vorgänger, aber allein für sich betrachtet ist dieses Album gut. Und meiner Meinung nach muss es auch nicht unbedingt „besser“ sein, ein würdiger Nachfolger ist es jeweils. Ich denke dennoch, dass dieses Album nicht jedem gefallen wird, vor allem nicht den Leuten, die gefühlvollen HipHop eher weniger mögen und mehr auf „harten“ Rap stehen. Er kann es eben nicht allen recht machen und das weiß er auch, so rappt er gleich im Introsong: „I make what I wanna make but I won’t make anyone happy.“ Aber Hörer, die besagten gefühlvollen Rap mögen, werden hier auf ihre Kosten kommen und sich auch in den Texten mitunter wiederfinden, was nicht unbedingt vorausgesetzt ist, schließlich ist das Leben von G-Eazy, verglichen mit dem eines Standardfans, komplett anders.
