Nicht die beste Platte, die ich je hoerte, aber dafuer eine sehr gute.
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By Tom Vrai
Wie der Titel '1983' bereits andeutet, handelt es sich beim zweiten Album von Koelsch um eine Zeitreise. Ohne das erste gehoert zu haben, hat mich der Sound, der eben manchmal auch „eher nicht 2015“ ist, irgendwie sofort angesprochen. Auf der anderen Seite befoerdert die Platte auch nicht den angestaubten Sound der fruehen Techno-/House-Szene zum Revival, vielmehr werden die Elemente der elektronischen Musik der letzten Jahrzehnte aufgegriffen und zu einem zeitlosen Ganzen zusammengefuegt. Teilweise hoere ich den frueheren Paul Kalkbrenner, der durch seine melancholischen, sich wiederholenden Melodien seine Zuhoerer in Trancezustaende versetzte, dann ist der Sound auch wieder sehr an die 1990er House-Szene angelehnt. Orchestral wird es in den Kollaborationen mit Gregor Schwellenbach. Auf jeden Fall zeigt sich Koelsch sehr melodisch, reduziert, geradlinig und fuer meinen Fall eher ruhig. '1983' laedt zum Traeumen ein, ist dann aber auch irgendwie wieder tanzbar. Klar kann man Koelsch vorwerfen, dass der Sound wenig innovativ ist. Ueberraschungen findet man auf dem Album eher nicht. Das ist auch der Grund, warum ich die Platte bestimmt 10 mal anspielte bevor ich mich dann doch zum Kauf entschied. Den richtigen Kracher-Track (im Sinne von „sowas habe ich noch nicht gehoert“) konnte ich nicht finden. Hier sollte man wohl eher das Album als Gesamtwerk bewerten und das laeuft ziemlich stimmig durch – die einzelnen Titel verschmelzen zu einer grossen Reise.
Fazit: Nicht die beste Platte, die ich je hoerte, aber dafuer eine sehr gute. Ob es mein Album fuer den Sommer wird, werden die naechsten Wochen zeigen. Schulnote? Eine gute 2.